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Die Dreigroschenoper

Sa, 03.06.2023 – Sa, 17.06.2023, 19.30 Uhr

„Und der Haifisch, der hat Zähne …“: Mit ihren unverwüstlichen Songs wurde die „Dreigroschenoper“ zum Inbegriff der wilden Zwanzigerjahre und zum Welterfolg. Dass sich hinter dem schlichten Plot um den Bandenkrieg zwischen Bettlerkönig Peachum und seinem Gegenspieler Mackie Messer eine beißende Kapitalismuskritik verbirgt, ging schon im Uraufführungsjahr 1928 unter. Die Schilderung des Prekariat empfand Brechts Dichterkollege Tucholsky als „sorgsam panierte Rohheit“, und das bürgerliche Publikum lehnte sich beruhigt zurück, wenn es hieß: „Doch die Verhältnisse, die sind nicht so“, und blendete die drohende Weltwirtschaftskrise, auf die da angespielt wurde, kurzerhand aus.

Und heute? Haifisch- und Raubtierkapitalismus sind keineswegs ausgerottet, und Brechts Vorstellung von einer gerechteren Gesellschaft ist noch immer eine Utopie. Die Darstellung des verzweifelt nach Sinn suchenden Menschen in einer immer brutaleren Welt wirkt erschreckend aktuell. Interessanterweise begehrt in Brechts Stück eine neue Generation von Frauen, namentlich Polly, Lucy und die Spelunken-Jenny, gegen das tradierte Bild von Männlichkeit auf. Sie demaskieren die hohle Patriarchen-Attitüde von Peachum und Mackie. Sie wollen nicht mehr nur als „Ware“ betrachtet werden. Und genau da liegt die Modernität.


Das Meininger Theater

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