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So, 11.06.2023, 15.00 Uhr
Georg Friedrich Händels bekanntestes Oratorium, der „Messias“, beleuchtet nicht nur das Leben und Wirken Jesu, sondern kombiniert auf kongeniale Weise christliche Glaubenswahrheiten mit gesellschaftspolitischen und unterhaltenden Aspekten – ein Werk universeller Gültigkeit. Es entstand im England des 18. Jahrhunderts, als geistliche Oratorien vorwiegend in Opernhäusern aufgeführt wurden. Nach der umjubelten Uraufführung 1742 in Dublin fand ein Jahr später die wenig begeistert aufgenommene Londoner Erstaufführung im Theater Covent Garden statt. Händel wurde sogar Blasphemie vorgeworfen, da er Bibelworte in theatralen Kontext bettete. In seiner Textgestalt unterscheidet sich der „Messias“ deutlich von Händels anderen Oratorien: Es liegt keine chronologische Handlung vor. Den Inhalt setzt Charles Jennens vielmehr aus verschiedenen Texten des Alten und Neuen Testaments zusammen.
Im 19. und im 20. Jahrhundert wurde der „Messias“ meist konzertant im religiösen Rahmen aufgeführt. In der Gegenwart entdecken Opernhäuser vermehrt das szenische Potential in Händels Oratorium wieder. Regisseur Johannes Pölzgutter möchte der Frage nachgehen, wo in einer Zeit, in der Religiosität eine immer geringere Rolle spielt, noch Werte wie Nächstenliebe zu finden sind – auch außerhalb von Glaubensgemeinschaften.
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